Freitag, 24. September 2010

Datenschutzskandal der EC-Karten-Industrie

Nicht nur Easycash, auch andere EC-Karten-Betreiber bieten Bonitätsprüfungen an.

Die Daten von Kartenzahlungen der Verbraucher werden in Deutschland fast flächendeckend gesammelt. Neben dem Marktführer Easycash bieten auch zumindest zwei weitere Betreiber von EC-Kartennetzen Analysen zur Bonität der Kunden an.

Easycash speichert die Daten der Transaktionen über Betrag, Zeitpunkt, Ort und Häufigkeit. Ziel sei es, im Hinblick auf die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit des Karteninhabers zu prüfen.

Beim zweitgrößten Anbieter Telecash wird bei Zahlung mit EC-Karte die Zahlungsfähigkeit sofort an der Kasse geprüft, ob das Bezahlen mit Unterschrift erlaubt wird. Ansonsten muss der Kunde seine Geheimnummer eingeben.

Das Bezahlen mit Unterschrift ist für die Händler deutlich kostengünstiger, aber auch risikoreicher. Denn wenn das Bankkonto des Kunden nicht gedeckt ist, erhalten die Händler von den Banken kein Geld.

Be der Zahlung mit EC-Karte und PIN-Nummer (Personal Identification Number) wird eine Legitimation vorgenommen. Das Kartenlesegerät überprüft über eine Telefonverbindung bei der zuständigen Bank, ob die eingegebene PIN korrekt und das Konto gedeckt ist. Sind beide Bedingungen erfüllt, erfolgt die Zahlung.

Bei der Zahlung per Elektronischem Lastschriftverfahren (ELV) wird keine Abfrage bei der Bank zur Autorisierung vorgenommen. Hier werden aus der Karte nur die Kontodaten ausgelesen. Der Kunde erteilt mit seiner Unterschrift eine einfache Einzugsermächtigung. Der Händler reichte diese bei der Bank ein und erhält sein Geld.

Betroffen von den Datensammlungen durch Easycash und weitere Anbieter sind etwa Millionen deutsche Verbraucher, die mit ihrer EC-Karte an Supermarktkassen zahlen.

Datenschützer kritisieren diese Art. Für die Datenspeicherung sei das Einverständnis der Kunden erforderlich.

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